Wien ist nicht nur für ihre atemberaubende Architektur und reiche Geschichte bekannt, sondern auch für ihre vielfältige und köstliche Küche. Von traditionellen Gerichten bis hin zu modernen kulinarischen Trends, Wien hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.
Das Wiener Frühstück: Ein Genuss für Kaffeeliebhaber
Meine kulinarische Reise begann natürlich mit dem Frühstück, und in Wien gibt es keine bessere Möglichkeit, den Tag zu beginnen, als in einem der zahlreichen Kaffeehäuser der Stadt. Die Wiener Kaffeehauskultur ist weltberühmt, und ich kann mit Sicherheit sagen, dass sie ihrem Ruf mehr als gerecht wird.
An meinem ersten Morgen in Wien besuchte ich das Café Central, ein historisches Kaffeehaus im Herzen der Stadt. Die Atmosphäre war beeindruckend, mit hohen Decken, eleganten Kronleuchtern und einer reichen Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ich entschied mich für einen Melange, einen typisch österreichischen Kaffee, der mit Milch und einem Hauch von Honig serviert wurde. Dazu gab es ein frisches Croissant mit hausgemachter Marillenmarmelade. Der perfekte Start in den Tag!
Ein weiteres Highlight war das Café Hawelka, ein echtes Urgestein der Wiener Kaffeehauskultur. Hier probierte ich den berühmten Mokka, einen starken und aromatischen Kaffee, der perfekt zur rustikalen Atmosphäre des Cafés passte. Dazu gab es ein Stück Buchteln, süße Hefeknödel, die mit Powidl (Pflaumenmus) gefüllt waren. Diese Kombination war ein wahrer Genuss und zeigte mir, warum das Café Hawelka seit Jahrzehnten ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen ist.
Wiener Schnitzel: Ein Klassiker, der nie enttäuscht
Ein Besuch in Wien wäre unvollständig ohne das Probieren des berühmten Wiener Schnitzels. Dieses Gericht ist ein Klassiker der österreichischen Küche und wird in Restaurants und Gasthäusern im ganzen Land serviert.
Eines meiner kulinarischen Highlights war ein Besuch im Restaurant Figlmüller, das für seine legendären Wiener Schnitzel bekannt ist. Als das Schnitzel vor mir lag, war ich beeindruckt von seiner Größe und seinem knusprigen Aussehen. Das panierte Kalbfleisch war zart und saftig, und die goldbraune Kruste sorgte für den perfekten Crunch. Serviert mit einer Zitronenscheibe und einem Kartoffelsalat, war dieses Wiener Schnitzel ein wahres Festmahl.
Was mir besonders gefallen hat, war die Kombination aus Zartheit und Knusprigkeit. Die dünnen Schnitzel waren perfekt zubereitet, und die Qualität des Fleisches war spürbar. Ich konnte verstehen, warum das Figlmüller als eine der besten Adressen für Wiener Schnitzel in der Stadt gilt.
Tafelspitz: Ein königliches Gericht
Ein weiteres Gericht, das ich unbedingt probieren wollte, war der Tafelspitz. Dieses Gericht besteht aus gekochtem Rindfleisch, das in Brühe gegart und dann dünn geschnitten wird. Es wird oft mit klassischen Beilagen wie Apfelkren (eine Mischung aus Meerrettich und Apfelmus) und Kartoffelschmarrn (eine Art Rösti) serviert.
Ich hatte das Vergnügen, dieses königliche Gericht im traditionsreichen Restaurant Plachutta zu probieren. Die Zubereitung und Präsentation des Tafelspitz waren beeindruckend. Das zarte Rindfleisch war perfekt gegart und schmolz förmlich auf der Zunge. Die Beilagen ergänzten das Gericht hervorragend, und der Apfelkren verlieh ihm eine angenehme Schärfe. Es war ein wahrer Gaumenschmaus und ein Beispiel für die raffinierte österreichische Küche.
Süße Verführung: Sachertorte und Apfelstrudel
Wien ist auch für seine süßen Versuchungen berühmt, und ich konnte nicht widerstehen, die berühmte Sachertorte und den Apfelstrudel zu probieren.
Die Sachertorte, benannt nach dem Hotel Sacher, ist eine Schokoladentorte mit einer dünnen Schicht Aprikosenmarmelade und einer glänzenden Schokoladenglasur. Ich genoss ein Stück dieser Torte im Café Sacher, dem Geburtsort der Sachertorte. Der erste Biss war ein Geschmackserlebnis. Die Kombination aus Schokolade und Aprikosenmarmelade war perfekt ausbalanciert, und die Torte war weder zu süß noch zu schwer. Es war kein Wunder, dass die Sachertorte weltweit so bekannt ist.
Der Apfelstrudel hingegen ist ein klassisches österreichisches Dessert. Ich hatte das Vergnügen, ihn im Café Demel zu probieren, einem der ältesten und angesehensten Konditoreien in Wien. Der Apfelstrudel war herrlich, mit hauchdünnem Teig und einer Füllung aus Äpfeln, Rosinen, Zimt und Zucker. Er wurde warm serviert und mit einer Kugel Vanilleeis gekrönt. Jeder Bissen war eine süße Offenbarung, und ich konnte die Liebe und Sorgfalt spüren, die in die Zubereitung dieses Desserts gesteckt wurde.
Wiener Heurigen: Wein und Geselligkeit
Ein Abend in Wien wäre ohne einen Besuch in einem Heurigen nicht komplett. Heurigen sind traditionelle Weinschenken, in denen Sie lokale Weine und herzhafte Hausmannskost genießen können. Das Ambiente ist oft rustikal und gemütlich, perfekt für einen geselligen Abend.
Ich besuchte den Heurigen „Mayer am Pfarrplatz“ und war beeindruckt von der Auswahl an österreichischen Weinen. Der Grüne Veltliner und der Riesling waren besonders erfrischend und passten perfekt zu den deftigen Speisen, die serviert wurden. Ich probierte verschiedene Aufstriche, geräuchertes Fleisch und Käsesorten, die alle hervorragend waren. Die Geselligkeit und die entspannte Atmosphäre im Heurigen machten diesen Abend zu einem meiner unvergesslichen Erlebnisse in Wien.
Wien hat mich kulinarisch beeindruckt und überrascht. Die Vielfalt der Gerichte, die Qualität der Zutaten und die Leidenschaft, mit der sie zubereitet werden, sind beeindruckend. Von herzhaften Klassikern wie dem Wiener Schnitzel bis zu süßen Verführungen wie der Sachertorte bietet Wien für jeden Geschmack etwas Besonderes. Die Wiener Kaffeehauskultur ist ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte, und ein Abend in einem Heurigen verspricht Geselligkeit und Genuss.